GANZ SEIN BERÜHREN

Zerbrochen und doch GANZ
Beim Mediziner Saki Santorelli stieß ich auf eine bemerkenswerte Geschichte. Ein renommiertes Museum plante eine Ausstellung, die die Werke von Menschen mit Behinderungen präsentieren sollte. Doch niemand wollte unter diesem Label ausstellen. Erst als ein angesehener Künstler überzeugt werden konnte, folgten auch andere Künstler der Einladung. Ein Bildhauer, der ein amputiertes Bein hatte und keine Prothese tragen konnte, schuf das zentrale Werk der Ausstellung. Er meißelte eine Kugel aus Stein, Marmor oder Granit, die vollkommen war – eine ununterbrochene, glatt polierte Oberfläche. Nach der Fertigstellung zerschlug der Künstler die Kugel und setzte sie anschließend mit Bolzen, Metallverschlüssen und Bindemitteln wieder zusammen. Das Werk trägt den Titel „Zerbrochen und doch ganz“.

GANZ SEIN
Fast jeder Mensch kennt Gewalt, Trauma oder Missbrauch, sei es persönlich oder durch andere. Somit sind wir als Menschheitsfamilie betroffen. Diese traurige Erkenntnis begleitet mich. Ich fühle mich machtlos angesichts des Leids in der Welt und erkenne, dass auch ich andere  Menschen verletzt habe. Umso tröstlicher ist Saki Santorellis wahre Geschichte: Wir Menschen sind zerbrochen und doch ganz.

BERÜHREN
Unser Ziel ist es, Menschen durch BERÜHRUNG mit ihren inneren Anteilen zu verbinden, damit sie ihr GANZ SEIN wiederwahrnehmen. Der Name Rebalancing (Zurück ins Gleichgewicht) erhält so eine tiefere Bedeutung. Gleichgewicht verstehen wir als (Wieder-)Entdeckung der Einheit von Körper, Seele und Geist. Durch Berührung erleben Menschen ihre innere seelische Präsenz und ihre geistige Welterfahrung; ihre GANZheit.

GANZ DA IN DER GEGENWART
Eine der schwierigsten Übungen für den Menschen ist es, GANZ DA ZU SEIN. Wir sind gut darin, nach vorne oder nach hinten zu schauen, aber in der Gegenwart anwesend zu sein, fällt uns schwer. Woran liegt das? Unsere Gedanken sind in der Regel überall und nirgends. Sie in einem Zeitfenster zu fixieren, ist schier unmöglich. Und unseren Körper, den können viele von uns oft gar nicht richtig wahrnehmen.

Der Mediziner Damir del Monte sagt, dass unser Gehirn zu jedem Zeitpunkt immer eine Vorhersage baut, eine Prediktion. Was wird gleich passieren? Diese Prediktion, was wird gleich passieren, das bezieht sich nicht nur auf das, was von außen kommt, sondern immer auch auf mein Selbsterleben. Also mein Gehirn sagt nicht nur, was passiert gleich, sondern wie wird es sich dann anfühlen? Unsere Körperlichkeit ist quasi mit involviert in diese Prediktion. Und das heißt für uns, dass wir das Leiberleben als einen hochdynamischen Prozess mit ansehen müssen, dass es uns in der Welt verankert, in der Welt zentriert.

GANZ SEIN BERÜHREN

KÖRPERERFAHRUNG
Leiberleben ist morphologisch verankerte Körpererfahrung, so wie alles andere im Gehirn das Ergebnis eines gelebten Lebens ist. Es ist biologisch und biografisch. Und wenn Sie in Ihre Körperlichkeit, in die Landkarte etwas hineinschreiben, dann wird nicht nur die Körperlichkeit mit gespeichert, sondern immer auch die soziale Erfahrung, die damit verbunden war. Es war Spinosa der sagte: „Die Seele ist die Vorstellung, die der Leib sich von sich selbst macht“.

VERNETZT
Wir Menschen sind vernetzt mit anderen Menschen und allem uns umgebenden Leben. Erst in der Interaktion – durch Sprache, Bedeutung und Sinn – beginnen sich unsere körperlichen Strukturen zu formen. Unser Körper ist gelebtes und erlebtes Leben. Der Dramatiker Eugen Ionesco formulierte es treffend:

„Wir glauben, Erfahrungen zu machen, doch die Erfahrungen machen uns. “

Diese erlebten Erfahrungen gestalten uns und machen jeden Menschen und jeden Körper einzigartig. Das Leben schreibt sich auf spezifische Weise in unsere Körper ein, und deshalb sollte jeder Mensch, jeder Körper, gewürdigt werden. Unser Leben manifestiert sich in unseren Körperstrukturen und in unserem Geist und unserer Seele. Dies kann nicht separat betrachtet werden.

KÖRPER SEIN
Die Geschichte unseres Lebens ist in unserem Körper niedergeschrieben. Damit verbunden sind unsere Art zu denken, wahrzunehmen, zu fühlen und Dinge und Menschen zu beurteilen. All dies ist das Ergebnis eines gelebten Lebens. Es ist eine gute Idee, diesen Körper ernst zu nehmen.

Schon Paulus schreibt in seinem Brief an die Korinther: “Der Leib besteht nicht nur aus e i n e m Glied, sondern aus vielen Gliedern. Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib. Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib. Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn? Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied so in den Leib eingefügt, wie es seiner Absicht entsprach. Wären alle zusammen nur ein Glied, wo bliebe dann der Leib? So aber gibt es viele Glieder und doch nur einen Leib.Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich bin nicht auf dich angewiesen. Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht.Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich. Denen, die wir für weniger edel ansehen, erweisen wir umso mehr Ehre, und unseren weniger anständigen Gliedern begegnen wir mit mehr Anstand, während die anständigen das nicht nötig haben. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringsten Glied mehr Ehre zukommen ließ, damit im Leib kein Zwiespalt entstehe, sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen.
Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm”.

KOPF - KÖRPER ZENTRUM
Ein Organ in unserem Kopf ist unser Gehirn. Es wird erst durch gelebtes Leben ausgeformt. Bei der Geburt ist jedes Gehirn gewissermaßen unreif und offen für das Leben in dieser Welt. Unsere Erfahrungen beginnen, unser Gehirn zu organisieren und zu strukturieren. Netzwerke werden gebildet. Dort, wo diese Netzwerke nicht zueinander finden, entstehen beim Klienten Problem- bzw. Beschwerdebilder.

LEIB BERÜHRUNGEN
Achtsame und tiefe Berührungen unterstützen Menschen dabei, dass die Konnektivität der Netzwerke stattfindet. Mithilfe von Rebalancing-Faszien-Berührungen gelangen Menschen in einen Zustand des Gewahrseins – einen Zwischenraum tiefer Entspannung, Stille und zugleich des Zu-sich-Selbst-Kommens. Sie werden sich ihrer selbst, ihres Leibes gewahr. Leib ist das innere Erleben unserer Körperlichkeit. Manche Menschen haben nach einer Amputation beispielsweise keinen Arm mehr, können diesen jedoch noch spüren. Der leibliche Arm ist noch vorhanden.

GANZHEIT ER-LEBEN
Das Ganze finden wir nicht an einem Ort. Geistig-seelisches Bewusstsein besitzt keinen konkreten Ort, sondern etwas, das uns uns selbst spüren lässt. Es ist das Leben selbst, das wir spüren dürfen – eine Basis, in der sich Bewusstsein ausformen kann. Das Leibliche ist in diesem Sinne wie ein Strom des Lebendigen aus unserer erfahrenen Körperlichkeit. Es ist von Bedeutung, denn dieses innere Erleben unserer Körperlichkeit zentriert uns in der Welt. Wir erleben die Welt aus der Leiblichkeit heraus.



Was bewirkt Rebalancing
Rebalancing unterstützt ganzheitlich die Genesung von Menschen bei Beschwerden, Beeinträchtigungen (der Befindlichkeit und der Leistungen) und in der Rehabilitation. Es betrachtet Genesung als individuellen Prozess, der Körper, Seele und Geist umfasst. Die Behandlung ist körper- und prozesszentriert sowie interaktiv. Sie stärkt die Selbstregulation, fördert die Selbstwahrnehmung und erhöht die Genesungskompetenz.



WISSEN IST DER TROSTPREIS
Ich freue mich über jeden Menschen, der mit offenem Herzen oder skeptischem Blick den Weg zu unseren Vorträgen, Webinaren, Seminaren oder Aus- oder Fortbildungen in Rüti ZH oder München findet. Auch nehme ich mir gerne Zeit für eine Einzelbehandlung.

Was du lebst, ist entscheidend. Nicht, was du weißt. Willkommen auf einer Reise ins GANZ SEIN, ins Berühren, ins Schauen und ins Leben.



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Zeit für Veränderung